Chancen vertan?

Dieses Haus wurde im Frühjahr 2016 abgerissen

Das benachbarte Fachwerkhaus (siehe oben) ist bereits verschwunden. In Rinteln hat deswegen eine intensive Auseinandersetzung mit der Wertschätzung der Baugeschichte unserer Stadt begonnen. Nach Meinung des AKD widerspricht der Abriss der Häuser dem Kerngedanken der Erhaltungssatzung: Bewahrung der typischen bauhistorischen Elemente einer Fachwerkstadt.

Rinteln – Ostertorstraße (vorher)

Das Ostertor, Rintelns Tor nach Osten und Südosten. Ein historischer Ort, umgeben von Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen (Zersenhof, Häuser am Kapellenwall) und Plätzen, die Denkmalwert besitzen (Dingelstedtwall und Kapellenwall).

Rinteln – Ostertorstraße (nachher)

An der Ostertorstraße entstanden die „Stadtvillen“. Direkt an der Straße steht das „Haus B“. Hinter der Mauer – kaum zu sehen – befinden sich zwei Wohnungen im Erdgeschoss. Der Garagenhof mit den Carports und den dort abgestellten Autos prägt die Aussicht der Erdgeschosswohnungen von „Haus A“. (rechts)

Manch Betrachter fragt hier nach der eigentlichen Bedeutung des Wortes „Villa“!

Wo ist das üppige Grün der Gärten, in die Villen typischerweise eingebettet sind?

Es gibt weitere kritische Stimmen:“Sind diese Gebäude eine Bereicherung des historischen Stadtbildes“?

Rinteln – Verschwundenes

Dieses Haus in der Krankenhäger Straße wurde im April 2014 abgerissen. Es war eines der ältesten Bürgerhäuser Rintelns. Der Dachstuhl stammte aus dem Jahr 1455, der übrige Baukörper aus der Zeit um 1550.

Alle Versuche, dieses Haus – das in seiner Substanz nicht gefährdet war – unter Denkmalschutz zu stellen, scheiterten an der restriktiven Handhabung des staatlichen Denkmalschutzes in Niedersachsen.

Damit ist ein Stück Rintelner Geschichte für immer verloren.

Diese Gebäude prägten über ein Jahrhundert das Stadtbild von Rinteln. Nun wurde dort ein wirtschaftlicher, ausdrucksloser Neubau errichtet.

Rinteln verkauft sich und seine Geschichte